
TUKS TUKS, TEMPEL, TEEPLANTAGEN
Photography & Text DANIELA BILY
Eine Reise zu Sri Lankas surfbarsten Stränden, TukTuk-Fahrten in entlegene Ecken und Begegnungen mit Mönchen und Medizinmännern
In unserer letzten Ausgabe haben wir euch die schönsten, tollsten und wildesten Stückchen der Erde versprochen. Somit geht es von Israel nun direkt weiter an die Südwestküste Sri Lankas. Die im Indischen Ozean südlich von Indien gelegene Insel war aufgrund des jahrelangen Bürgerkriegs und des Tsunamis lange Zeit vom Radar vieler Reisender verschwunden. Als ob die Natur-katastrophe alle bösen Erinnerungen an den Krieg weggeschwemmt hätte, blüht das Land wieder auf und duftet nach grünem Tee und Abenteuer.
Ein Spaziergang am Strand von Weligama entlang führte uns zu Taprobane Island. Die kleine tropische Insel ist bei Ebbe ganz mühelos zu Fuß erreichbar. In vergangenen Zeiten, als Sri Lanka noch Ceylon hieß, wurde sie von Königen, Aristokraten sowie Poeten und Exzentrikern besucht. Heute wird die einzige sri-lankische Insel in Privatbesitz an betuchte Reisende vermietet – inklusive Villa, Pool und Bedienstete.
Nach der Landung im hektischen Colombo setzten wir unsere Reise mit dem Zug fort. Die aufregende und
gleichermaßen wackelige Fahrt brachte uns nach Hikkaduwa, das sonnenhungrige Touristen mit seinem schier endlosen Strand lockt und neben konstant sanften Wellen auch mit Yogastunden unter freiem Himmel erfreute.
Eines Abends stießen wir auf einen kleinen Shop in Hikkaduwa. Eine junge Frau saß zwischen farbenfrohen Stoff-mustern und nähte. Kaum hatten wir den Laden an der Galle Road betreten, nahm sie unsere Maße, wir wählten einen der vielen Stoffe aus und schon am nächsten Morgen gingen wir mit unseren maßgefertigten Boardshorts surfen. Hikkaduwa ist bekannt für seine Vielzahl von Schneidern. Nach dem Tsunami bekamen Familien, die alles verloren hatten, Nähmaschinen als Hilfe zum Wiederaufbau geschenkt.
Die Festungsmauer von Galle. Sie umgibt die Altstadt, die von ihren kolonialen Einflüssen geprägt ist und mit ihren vielen kleinen Handwerksläden zur Erkundungs-tour einlädt. Besonders bei Sonnenuntergang spazieren hier junge einheimische Pärchen sowie Touristen auf der Mauer entlang um den fantastischen Ausblick auf das Meer, die Altstadt und den Hafen, den schon Sindbad der Seefahrer angesteuert haben soll, zu genießen.
Bei angenehmen 27 Grad Wassertemperatur lässt es sich gut auf Wellen warten. Wie zum Beispiel unweit des A-Frame Spots in Hikkaduwa. Das ist jener für Surfer magische Ort, an dem die Welle gleichzeitig nach links und rechts bricht.
Der Ayurveda Medizinmann, der uns zwischen Kakao, Ingwer und Vanille durch den Gewürzgarten samt Gewürzschule führte, hatte jede Menge Salben und Wässerchen parat, die er uns in unaufmerksamen Momenten auf den Körper schmierte.
In Mirissa, einem kleinen verschlafenen Paradies im Süden des Landes, entdeckten wir nahe dem Strand einen der traditionellen Stelzenfischer. Nach dem Surfen, Schnorcheln oder dem süßen Nichtstun sollte man sich auf keinen Fall den Sonnenuntergang vom Parrot Rock aus entgehen lassen.
Am besten lässt sich die Umgebung in einem Tuk Tuk erkunden. Von außen unterscheiden sie sich nur farblich, doch im Inneren eröffnet sich die persönliche Welt des Fahrers. Sei es die altarähnlich geschmückte Vorderfront, der langsame Reggae der aus den Boxen dröhnt oder Kuschelrockposter, die die Seitenfront zieren. An einer Batikfabrik, Zimtfarmen und Schulkindern vorbei ging diese Fahrt zu einer Mondsteinmine und zur Schildkrötenfarm.
Dos in Sri Lanka:
Mit dem Tuk Tuk auf Entdeckungstour gehen
… weil es sich waghalsig anfühlt, so knapp an Lkws und Bussen vorbeizufahren und es eine günstige Art
der Fortbewegung ist.
Eine Ayurveda-Massage genießen
… weil es eine der ältesten Naturheilkunden der Welt ist und es gute Laune macht, wenn der Ayurveda Masseur nach der Gesichtsmassage sagt, dass man plötzlich um Jahre jünger aussieht.
Nicht beim Insektenschutzmittel sparen
… weil am späten Nachmittag fiese Sandflöhe am Strand lauern.
Einen Buddhistischen Tempel besuchen
… weil es etwas Friedvolles hat, wenn Mönche Treppen kehren. Das tun sie weniger des Schmutzes wegen, sondern aufgrund der Insekten, die sich möglicherweise dort befinden und zertreten werden könnten.
Frische Früchte essen
… weil man hier erfährt, wie großartig Mangos und Maracujas tatsächlich schmecken.