
ISRAEL, THE LAND OF MILK AND HONEY // PHOTOGRAPHY BY DALIAH SPIEGEL
Photography DALIAH SPIEGEL
Von Tel Aviv bis in die Wüste: Wir reisen jetzt auch
Das Fernweh ist nach diesem dunkelgrauen Winter zu einem ausgewachsenen Schmerz angeschwollen; es ist Zeit für Auf-und-davon. In unserem neuen Reiseteil, der sich künftig den schönsten, tollsten und wildesten Stückchen Erde widmen soll, geht es deshalb diesmal unter die Sonne Israels.
„In Tel Aviv, irgendwo auf der Rehov Ben Yehuda (Ben Yehuda Straße), als ich gerade Richtung Rechov Frishman spazierte, machte ich Bekanntschaft mit dem ersten gläubigen Hund meines Lebens.“
„Die Autofahrt von Tel Aviv zum Toten Meer – als Fahrt-Soundtrack empfiehlt sich Rihanna,
sofern man auf trashigen Pop steht – führt durch eine karge Wüstenlandschaft. In regelmäßigen Abständen erinnern Tafeln mit dem aktuellen Meeresspiegel daran, dass man sich dem tiefsten frei zugänglichen Punkt an der Erdoberfläche nähert(– 423 Meter). Gegen Ende der Reise tauchen plötzlich diese unglaublichen und nicht enden-wollenden Palmenplantagen auf, die sich kilometerlang durch die Wüste schlängeln.“
„Dieses Foto zeigt den 200 Meter langen Glasprisma-Gang über dem neuen Holocaust History Museum, entworfen von Architekt Moshe Safdie. Auch wenn der Besuch von Yad Vashem wohl nicht zu den angenehmsten Ausflügen eines Urlaubes zählt, ist der Besuch dieser Shoah-Gedenkstätte sehr berührend. Besonders schön und traurig ist das „Denkmal für die Kinder“, ein dunkler verspiegelter Raum, in welchem das Licht von drei Kerzen reflektiert und ins Unendliche vervielfältigt wird, während eine Stimme die Namen der ermordeten Kinder verliest.“
„Am schönsten ist es, die Klagemauer spät abends zu besuchen, wenn sich innerhalb der getrennten Bereiche vor der Mauer statt der tausenden Männern zur Linken und Frauen zur Rechten nur mehr ein paar verspielte Kätzchen tummeln. Als Kind war ich einst mit meiner Mutter dort und habe einen Wunschzettel zwischen zwei Steine gesteckt und – believe it or not – er ging tatsächlich in Erfüllung!“
„Die Klagemauer liegt nicht weit der massiven Mauer, die Jerusalems Altstadt umgibt. Verlässt man sie durch das Sha‘ar HaAshpot Tor, liegt die äußere Stadt plötzlich in diesem Tal vor einem.“
„En Gedi ist eine Oase im Negev. Wir haben uns entschieden den Nachal David (Davidbach) entlang zu gehen. Leider gab es dieses Jahr bedeutend weniger Wasser als in meiner Kindheit und der stürmisch tosende Wasserfall am Ende der Wanderung erinnerte eher an einen traurig tropfenden Wasserhahn. Nichtsdestotrotz ist eine Oase mitten in der Wüste ein beeindruckendes Erlebnis.“
„Sich eine Schlammpackung am Toten Meer zu gönnen, ist auf jeden Fall ein Must-Do jedes Israel-Aufenthaltes. Das Wasser ist seltsam ölig und unglaublich heiß, ab vier Uhr nachmittags jedoch erträglich und man kann sich getrost zwischen die Pensionisten und Neurodermitis-Patienten mischen: Aber Achtung, das Salz brennt ganz furchtbar auf allen Schleimhäuten.“
„Jeden Abend aufs Neue ein Highlight: der glühende Sonnenuntergang in Tel Aviv. Besonders am Strand, von dem aus man die Sonne im Meer verschwinden sieht.“
„Ich würde wagen zu behaupten, dass die orthodoxen Juden schon so manchen Rave in Kazantip oder dem Berghain eher konventionell und grau haben aussehen lassen. Wo dieser Partybus hält, herrscht plötzlich mehr als gute Laune.“
TOP ZEHN IN TEL AVIV
Unsere Lieblinge in der weißen Stadt
Essen
Im Tzfon Abraxis schaut man am besten gar nicht auf die Karte, denn diese ist sowieso Hebräisch und es ist ohnehin alles dort lecker! (Lilinblum 40)
Trinken
Bar Radio E.P.G.B. (Shadal Street 7) oder Taxidermy (Harakevet 18)
Tanzen
Die besten Hits und Transen(-DJs) gibt es im Evita (Yavne 31)
Mode
Die schönsten kleinen Boutiquen reihen sich in der Sheinkin Street aneinander. Am kleinen Flohmarkt beim Kikar Dizengoff gibt es jeden Freitag Nachmittag Vintage-Schätze zu entdecken.Möbel
Der Antiquitäten-Markt in Jaffa
ist reine Qual: Man möchte alles kaufen, aber was davon passt schon ins Handgepäck?
Runway
Die neue Tel Aviv Fashionweek ist für alle modeinteressierten Zuseher zugänglich, hier zeigen Nachwuchshoffnungen wie auch die großen Namen des Landes (tlvfw.com).
Architektur
Ein Spaziergang entlang des Rothschild Boulevards und raten: Welches der bröckelnden, schmutzig-weißen Gebäude ist ein Bauhaus-Juwel?
Design
Das Design Museum Holon.
Aussicht
Von der Altstadt, Jaffa, über die Bucht ins nördliche Tel Aviv sehen und auf einen Sturm hoffen.
Kunst
Das Tel Aviv Museum of Art ist immer einen Besuch Wert.